Timeline
1725
1725
Entstehung kleiner Abbaukuhlen – Bevölkerung gräbt nach Braunkohle
1799
Ende 18.Jahrhundert
Erster Braunkohlebergbau (nur Tiefbau) im Herzogtum Braunschweig
1873
1873
Gründung der Braunschweigische Kohlen-Bergbau Gesellschaft
1874
1874
Aufschluss des ersten Braunkohletagebaus
1880
1880
Erste Brikettfabrik „Victoria“ in Hötensleben nimmt Betrieb auf
1903
1903
Mitarbeiterzahl hat sich von 300 auf 2.100 versiebenfacht
1911
1911
Erster Einsatz eines Löffelbaggers
1925
4. September 1925
Letzter Tiefbau „Grube Prinz Wilhelm“ stellt ihren Betrieb ein
1952
26. Mai 1952
Es schließt sich die Innerdeutsche Grenze, die mitten durch den Tagebau der BKB verläuft. Dadurch verliert das Unternehmen einen Großteil seiner Rohstoffvorkommen und Betriebe
1954
1954
Innerhalb von zwei Jahren baute BKB in Offleben ein neues Kraftwerk und erschloss entsprechende Kohlevorkommen
1973
1973
Aufschlussbeginn Tagebau Helmstedt
1976
1976
Unterzeichnung der Verträge zwischen BRD und DDR über die gemeinsame Nutzung der Grenzpfeilerkohle
1978
1978
Aufschlussbeginn Tagebau Schöningen
1985
1985
Kraftwerk Offleben I wird abgeschaltet
1985
1985
Kraftwerk Buschhaus geht ans Netz
2002
2002
Stilllegung Tagebau Helmstedt
2002
2002
Mit der Stilllegung des Tagebaus Helmstedt wurden auch die letzten drei Blöcke des Kraftwerks Offleben abgschaltet
2008
2008
Der Bereich Braunkohleverstromung geht zur E.ON Kraftwerke GmbH über
2013
2013
Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbh (MIBRAG) erwirbt das Helmstedter Revier der E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover
2014
1. Januar 2014
Das Helmstedter Revier firmiert als Helmstedter Revier GmbH (HSR)
2016
30. August 2016
Der Tagebau Schöningen ist als letzter Tagebau des Unternehmens ausgekohlt
2016
1. Oktober 2016
Das Kraftwerk Buschhaus geht für vier Jahre in die Sicherheitsbereitschaft
2020
30. September 2020
Das Kraftwerk Buschhaus wird endgültig vom Netz genommen.
Das Helmstedter Revier besitzt eine Jahrhunderte alte Bergbautradition.
Anfänge des Bergbaus im Helmstedter Revier
Schon vor der Gründung der Braunschweigischen-Kohlen-Bergwerke (BKB) gab es Bergbau im Helmstedter Revier. Zufallsfunde, zum Beispiel 1725 bei Frellstedt, führten an verschiedenen Orten zur Entstehung kleiner Abbaukuhlen, in denen die ansässige Bevölkerung die Braunkohle als Ersatz für Brennholz in kleinem Umfang für den Eigenbedarf nutzte. Der erste Braunkohlebergbau im Herzogtum Braunschweig entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Die Entstehung der BKB ist dem Herzog von Braunschweig zu verdanken, der die im Besitz des Landes Braunschweig stehenden Gruben zum Verkauf anbot.
Strukturwandel
Schon bald wurde die BKB größter Arbeitgeber im Raum Helmstedt. Der Impuls für den strukturellen Umbruch von der Agrar- zur Industrieregion ging von der BKB aus. Um Kohle transportieren zu können, wurde das Revier an das Bahnnetz angeschlossen. Die Bergleute kamen allesamt aus dem Umland. Sie arbeiteten unter Tage in Tiefbauen. Tiefbaue waren jedoch weder rentabel noch sicher, daher entschloss sich das Unternehmen 1874, ein Jahr nach seiner Gründung, den ersten Tagebau aufzuschließen.
Fortschreitende Technisierung
Die Tagebautechnik hatte zwar gegenüber der Tiefbautechnik den Vorteil, dass die Gewinnungsarbeiten gefahrloser und ohne Kohleverluste durchgeführt werden konnten, doch musste nun zusätzlich von Hand der über der Kohle lagernde Abraum bewegt werden. Das schuf Arbeit in der Region Helmstedt. 30 Jahre nach der Gründung hatte sich die Mitarbeiterzahl von 300 auf 2.100 versiebenfacht.
Grenzschließung im Jahr 1952
Am 26. Mai 1952 schloss sich die Innerdeutsche Grenze. Sie führte genau durch den Tagebau Wulfersdorf. Durch den Grenzschluss verlor das Unternehmen BKB einen Großteil seiner Rohstoffvorkommen und Betriebe. In einer Rekordzeit von knapp zwei Jahren baute die BKB in Offleben ein neues Kraftwerk und erschloss entsprechende Kohlevorkommen im Helmstedter Revier.
Einzigartig in der Deutsch-Deutschen Grenzgeschichte war die Vertragsunterzeichnung 1976 zwischen der BRD und der DDR über eine gemeinsame Nutzung der Grenzpfeilerkohle. Hier wurde somit die Grenze flexibel – ein absolutes Novum.
Kraftwerk Buschhaus und das „Helmstedter Revier“
Im Jahr 1985 gab es einen weiteren Wendepunkt in der Stromerzeugung der BKB. Das Kraftwerk Offleben I ging vom Netz. An seine Stelle trat das Kraftwerk Buschhaus mit einer Gesamtleistung von 380 Megawatt – eine neue Technikgeneration.
Unternehmensveränderungen
Im Jahr 2008 ging der Bereich „Braunkohleverstromung“ mit den Betrieben Kraftwerk Buschhaus, Tagebau, Bergbauplanung, Anlagenservice und Teilen der Verwaltung als „Helmstedter Revier“ in der E.ON Kraftwerke GmbH auf.
Die MIBRAG GmbH erwarb das Revier 2013 von der E.ON Kraftwerke GmbH, Hannover.
Das Unternehmen firmiert seit 1. Januar 2014 als Helmstedter Revier GmbH (HSR).